Ess-Brech-Sucht, Bulimie: Therapie, Hilfe und Behandlung
Unter Bulimie, bzw. Ess-Brech-Sucht versteht man eine psychosomatische Essstörung, die einen gewissen Suchtcharakter aufweist.
Zu den Symptomen gehören häufige, unkontrollierte Fressattacken und Heißhungeranfälle mit anschließenden Versuchen, die aufgenommenen Kalorien wieder loszuwerden, wie z.B. durch Erbrechen, Abführmittel, Appetitzügler, Fasten, Einläufe oder Entwässerungspillen. Auch das Ausüben von exzessivem Sport kann dazu dienen, Fressattacken nachträglich ungeschehen zu machen.
Daher sind Bulimiker selten übergewichtig und verhalten sich auch sonst aufgrund hoher Schuld- und Schamgefühle relativ unauffällig, wobei es vorkommen kann, dass eine Essstörung jeweils auch Folge einer anderen sein, bzw. sich phasenweise abwechseln kann.
Auch bei der Bulimie tritt eine Körperschemastörung auf, bei der sich Betroffene trotz Normal- oder Untergewicht für zu dick halten. Allerdings ist sie hier weniger stark ausgeprägt als bei der Magersucht .
Auch impulsives, aggressives oder selbstverletzendes Verhalten kann bei Bulimikern vorkommen, was manchmal Hinweise auf eine Borderline-Störung geben kann. Des Weiteren kann Bulimie in Zusammenhang mit Depression, anderen Essstörungen, Zwängen, Suchtverhalten oder Hochsensibilität (HSP) stehen.
Laut Studie leiden in Deutschland etwa 0,3 Prozent der Frauen und ca. 0,1 Prozent der Männer unter Bulimie.
Der überwiegende Teil der Bulimiker ist weiblich, meist zwischen 15 und 35 Jahre alt.
Zu den Folgeschäden einer länger laufenden Bulimie können, angefangen von Kreislaufproblemen, über Säureschäden an Speiseröhre und Zähnen durch häufiges Erbrechen, Magenrisse, Magenerweiterungen, Nierenschäden, Störungen des Elektrolythaushaltes, Menstruationsstörungen (Probleme bei Fruchtbarkeit!), Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, bis hin zu ernsthaften und schwerwiegenden Herz-Rhythmusstörungen gehören.
Im Vergleich zu Magersüchtigen, die oftmals keine Krankheitseinsicht zeigen, ist bei Bulimikern ein wesentlich größerer Leidensdruck vorhanden, der in der Regel schneller eine Therapie einleitet und zu positiven Ergebnissen führen kann.
Therapieansätze, Ziele, Gewinn bei Bulimie
Wie jedes Verhalten, dass lange praktiziert wird, so kann auch die Bulimie einen chronischen Verlauf nehmen, je später sie therapeutisch angegangen wird.
Die Ursache der Bulimie ist oftmals unklar, allerdings auch nicht unbedingt notwendig für einer Besserung oder idealerweise Heilung. Viel wichtiger ist die Bereitschaft von Betroffenen, sich trotz Schamgefühle auf einen Veränderungsprozess einzulassen (der übrigens langfristig gesehen nur Vorteile hat!) und in Geduld im Umgang mit sich selbst zu üben.
Eine Therapie kann, abhängig von Fall zu Fall, stationär, sowie ambulant durchgeführt werden.
Die Vorgehensweise einer Therapie ist jeweils klientenabhängig, denn so unterschiedlich wie jeder Mensch ist, so ist auch sein Leben, seine Leidensgeschichte und seine individuellen Bedürfnisse.
Wichtig und sinnvoll ist meist eine längerfristige Begleitung mit einem guten Vertrauensverhältnis, stets mit dem Ziel, Betroffene so effektiv und lösungsorientiert wie möglich wieder ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
- Emotionale Kontrolle und mentale Stärke
- Stärkung des Selbstwerts, Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins
- Stress-Bewusstheit, Stressmanagement, Anti-Stress Training (Stress Inoculation)
- Umgang mit Scham- und Schuldgefühlen
- Achtsamkeitstraining, Atem-Training und Atemübungen, Körperwahrnehmung
- Ernährungsberatung, Essverhalten
- Kompetenz im Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen und dem sozialen Umfeld (u.a. Familiensystem)
- Ggf. Hypnose
- Ggf. Trauma Aufarbeitung
Infos zu psychologischer Online Therapie und Beratung bei Ess Brech Sucht.